title

free faith

2020

material: glassball, brass, letters place of exhibition: Orangery Gallery, Sculpture Center Orońsko, Poland

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BREVARIUM

2020

material: old found book, tripod, glass ball  place of exhibition: Kunsthaus Wiesbaden

Die Bedeutung des Glaubens in einer globalisierten Welt ist ein faszinierendes Thema, das die Schnittstelle zwischen Religion, Kultur und gesellschaftlicher Dynamik beleuchtet. In einer Zeit, in der die Welt durch Technologie und Handel enger zusammengerückt ist als je zuvor, behält der Glaube seine Relevanz als Anker individueller Identität und moralischer Orientierung. Dabei manifestiert sich der Glaube in den unterschiedlichsten Formen, von den etablierten Weltreligionen bis hin zu neuen spirituellen Strömungen, die sich der Komplexität und Vielfalt der globalisierten Gesellschaft anpassen. Durch die Bewahrung von Traditionen und Werten bietet der Glaube Trost und Sinnstiftung in einer Welt des Wandels und der Unsicherheit. Gleichzeitig bringt die Globalisierung neue Herausforderungen mit sich, die die Grenzen zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen und Kulturen verschwimmen lassen und den Dialog über Toleranz, Respekt und gegenseitiges Verständnis herausfordern. In diesem Spannungsfeld zwischen Bewahrung und Anpassung entfaltet sich die Bedeutung des Glaubens als kulturelles Bindeglied, das die Menschheit in ihrer Vielfalt eint und zugleich Raum für individuelle Entfaltung und spirituelle Erfüllung schafft. Der französische Soziologe Émile Durkheim versteht Glauben als etwas Veränderbares und Individuelles, das man mit sich selbst ausmacht.

The importance of faith in a globalised world is a fascinating topic that sheds light on the interface between religion, culture and social dynamics. At a time when technology and trade have brought the world closer together than ever before, faith retains its relevance as an anchor of individual identity and moral orientation. Faith manifests itself in a wide variety of forms, from established world religions to new spiritual currents that adapt to the complexity and diversity of a globalised society. By preserving traditions and values, faith offers comfort and meaning in a world of change and uncertainty. At the same time, globalisation brings with it new challenges that blur the boundaries between different faiths and cultures and challenge dialogue about tolerance, respect and mutual understanding. In this field of tension between preservation and adaptation, the importance of faith as a cultural link that unites humanity in its diversity and at the same time creates space for individual development and spiritual fulfilment unfolds. The French sociologist Émile Durkheim understands faith as something changeable and individual that one makes up with oneself.

Text aus: Publikation Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen

Kunsthalle/Kunsthaus Wiesbaden 2020; Bogna Blazewicz ; Inmitten der Glasscherben; S.43)

Constanze Nowak verwendet in ihrer Arbeit eine farblose, transparente Glaskugel, die mit dem magischen Requisit einer Wahrsagerin in Verbindung gebracht werden kann oder durch ihre ideale Form und Lichtreflexion mit der Transzendenz, für die Constanze Nowak in ihrer Kunst offensichtlich plädiert. In der hellen, lichtdurchfluteten Orangerie besteht die Installation

„free faith“ besteht aus gebogenem Messing, philosophischen Zitaten in Form von schwarzen Schriftzügen und einer leuchtenden Glaskugel. Die Betrachtung der Arbeit wird von einem außergewöhnlichen Gefühl der Harmonie begleitet, das den Eindruck erweckt, an einer besonderen visuellen Meditation teilzunehmen. Die Künstlerin setzt sich mit dem Thema der zeitgenössischen Spiritualität auseinander, ganz im Sinne der individualistischen Theorien von Emile Durkheim, den sie sehr schätzt. In einem Saal des Palais Brandt, nicht weit vom Fenster entfernt, legt sie eine Glaskugel auf ein faszinierendes Buch, das sie gefunden hat und das eine Sammlung von Zitaten ist.  „BREVARIUM“ ist ein Werk von unendlicher Bedeutung, weil es die Gedanken des Betrachters auf das lenkt, was zeitlos und wirklich wichtig ist. 

(Kunsthalle/Kunsthaus Wiesbaden 2020; Bogna Blazewicz; Amidst the Glass Shards; p. 43)

In her work, Constanze Nowak uses a colourless, transparent glass sphere that can be associated with the magical prop of a fortune teller or, through its ideal form and light reflection, with the transcendence that Constanze Nowak obviously advocates in her art. In the bright, light-flooded orangery, the installation
„free faith“ consists of bent brass, philosophical quotations in the form of black lettering and a luminous glass sphere. Viewing the work is accompanied by an extraordinary feeling of harmony, giving the impression of participating in a special visual meditation. The artist explores the theme of contemporary spirituality in the spirit of the individualist theories of Emile Durkheim, whom she greatly admires. In a room of the Palais Brandt, not far from the window, she places a glass ball on a fascinating book she has found, which is a collection of quotations. „BREVARIUM“ is a work of infinite significance because it directs the viewer’s thoughts to what is timeless and truly important.

project

"Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen"

2020

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen I

Orangery Gallery of Polish Sculpture in Orońsko

8. August – 20. September 2020 

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen II

Kunsthaus Wiesbaden

8. Oktober – 30. November 2020

Im Rahmen des deutsch-polnischen Bildhauerprojekts arbeiteten 15 Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und Polen, darunter zwei Ehepaare, zehn Tage lang in den Künstlerateliers in Orońskos an einer gemeinsamen Ausstellung. Das Projekt stand unter dem Titel „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit den Seiten werfen“. Die Konzeption und Organisation des deutsch-polnischen Workshop- und Ausstellungsprojektes verdanken wir dem Kurator Gottfried Hafemann aus Wiesbaden und dem Koordinator Leszek Golec vom Polnischen Bildhauerzentrum Orońsko sowie der kuratorischen Assistentin Nadine Hahn und der Projektassistentin Sofi Zezmer. Zwei Ausstellungsorte präsentierten die Ergebnisse der deutsch-polnischen Künstlerkooperation: die Orangeriegalerie im Skulpturenpark Józef-Brandt-Palast und das Kunsthaus Wiesbaden.

As part of the German-Polish sculpture project, 15 artists from Germany and Poland, including two married couples, spent ten days working on a joint exhibition in the artists‘ studios in Orońskos. The project was entitled „He who sits in a glass house should not throw the sides“. We owe the conception and organisation of the German-Polish workshop and exhibition project to the curator Gottfried Hafemann from Wiesbaden and the coordinator Leszek Golec from the Polish Sculpture Centre Orońsko as well as the curatorial assistant Nadine Hahn and the project assistant Sofi Zezmer. Two exhibition venues presented the results of the German-Polish artist collaboration: the Orangery Gallery in the Józef Brandt Palace Sculpture Park and the Kunsthaus Wiesbaden.